Driften als Sport wird bei praktisch allen Events wie folgt ausgetragen:
- Im Qualifying sind die Fahrzeuge einzeln auf der Strecke und sammeln Punkte
- Die besten kommen in die Endrunde, die sogenannten „Twin Battles“
- Bei vielen Events in Deutschland sind dies die besten 16, in den USA und Japan sind auch Top 32 üblich.
- Im Twin Battle treten jeweils zwei Fahrer gegeneinander an.
- Der Fahrer mit den meisten Punkten gewinnt dieses Battle und kommt eine Runde weiter
- Das geht dann solange, bis nur noch zwei Fahrer fürs Finale übrig sind
- Und dann gibts den Sieger
Das ganze ist also recht einfach – und sieht spektakulär aus 😀
Wer legt die Punkte fest?
Leider lässt sich „Driften“ im Gegensatz zu Rundenzeiten oder Positionen im Rennen nicht direkt messen. Es müssen also Schieds- oder Punktrichter her, die das ganze bewerten. Im Driftsport nennt man diese finsteren Gesellen „Judges“.
Die Wertungen der Judges sind nicht verhandelbar. Nicht jeder Fahrer ist mit Ihren Entscheidungen glücklich – aber so will es das Gesetz!
Damit das ganze ziemlich fair bleibt, werden im Driftsport 3 Judges eingesetzt. Die Judges schreiben dann für jeden Run ihre Punkte auf und am Ende wird addiert. So gleichen sich die meisten Differenzen und persönlichen Vorlieben der Judges oft ganz gut aus.
Wie werden die Punkte ermittelt?
Im Driftsport gibt es verschiedene Kriterien wie ein Drift gewertet wird. Driftwinkel, Geschwindigkeit und Länge des Drifts sind wichtig.
Handbremse im Kriechtempo anreißen und Eisdielen Pose zeigen reicht nicht.
Auf den Kursen werden auch Clipping Points oder Clipping Zones gesetzt. Die Clipping Points der Strecke müssen möglichst nah angedriftet werden – Berührungen sind jedoch zu vermeiden. Eine knifflige Aufgabe für die Drifter.
Fehler wirken sich verheerend in den Runs aus: wer etwas berührt (z.B. Pylonen umrasen) verliert Punkte. Bleibt ein Fahrzeug ganz stehen oder dreht sich raus, wird der Run mit 0 Punkten gewertet.
Das Twin Battle
Nach dem Vorbild japanischer Straßen-Rennen besteht ein Twin Battle aus 2 Runs. Jeder der Fahrer übernimmt in einem Lauf die Führungsposition „Leader“, der Kontrahent den Verfolger „Chaser“. Der Chaser muss nun möglichst dicht folgen. Der Leader darf dabei natürlich nicht berührt werden. Je nach Veranstaltung soll der Chaser auch den Fahrstil des Führenden nachahmen. Überholt werden soll natürlich nicht. Steht nach diesen 2 Runs kein Sieger fest, wird ein weiterer Run gestartet.
Driften als Sportart angekommen
Seit einigen Jahren wächst auch in Deutschland die Zahl der Drift Events. Im umliegenden Europa, beispielsweise in der Ukraine oder in England, geht es schon viel krasser ab. In Deutschland unterliegt driften, wie leider alle Motorsport-Veranstaltungen, strengen Umwelt- und Geräuschlimits, so dass es leider nicht überall möglich ist, solche Events zu organisieren.
Noch mehr driften
Gut unterhaltende Einsteigerkost ist die Anime-Serie „InitialD“, die man beispielsweise auf Youtube findet. Allerdings sollte man da nicht alles Bier-Ernst nehmen.
Der als „Dori Dori“ oder „Doriking“ bekannte Drifter und ehemalige Profi-Rennfahrer Keiichi Tsuchiya hat auch einige gute Drift-Videos gemacht. Zum einen „Pluspy“, ein altes Video, in dem er einen typisch japanischen Bergpass („Touge“) hochdriftet. Zum anderen die „Drift Bible“, in dem verschiedene Drift-Techniken auf verschiedenen Fahrzeugen erklärt werden.
Und natürlich gibt es von vielen aktiven Driftern unzählige weitere Videos auf den bekannten Plattformen wie youtube und vimeo.