Häh, DCU? Heist das nicht UDC ?
Ja, das hat mich auch verwirrt. „Die DCU ist die aktuelle Drift-Meisterschaft der Ukraine. Die bekannte UDC ist eine unabhängige Einzelveranstaltung, seit dem sich der alte Veranstalter zurückgezogen hat.“ klärt Basti mich auf. Ach so. Am 4. September fand also der Final-Lauf der Ukrainischen Drift-Meisterschaft DCU in Kiew statt und Basti war für Euch vor Ort.
Hauptstadt statt Hinterhof
Im Gegensatz zu Deutschland freut man sich in der Ukraine über Drift-Rennen und daher ist es nicht ungewöhnlich, dass das Finale in der ukrainischen Hauptstadt statt fand. Obwohl die Eintrittspreisen für die dortigen Verhältnisse nicht gerade günstig sind, werden die Events sehr gut besucht.
Am Samstag drehten die Fahrer im Training und in den Vorläufen Ihre Runden – die besten 16 Fahrer zogen ins Finale am Sonntag ein. Die Veranstaltung begann um 9:00 mit dem Briefing und endete 21:30 Uhr mit der Siegerehrung. Anschließend wurde ausgelassen gefeiert. Die Ukrainer schaffen es einfach jedes mal, das Event anschließend mit Live DJs, Girls und Alkohol in eine einzige Party zu verwandeln.
Technik, die begeistert
Aber nicht nur beim DJ Deck, sondern auch bei den Fahrzeugen brauchen sich die Ukrainer nicht zu verstecken. Die Top Autos kratzen an der 1000 PS Marke und sind mit viel Aufwand umgebaut. Wir werfen hier einen Blick auf die ersten drei Meisterschaftsplätze, wobei Dmitriy Illyuk gleich zwei Volants zur Verfügung stehen.
Dmitriy Illyuk
Chassis: Nissan 200sx RPS13
Motor: SR20VET mit ca 500 PS
Dmitriy Illyuk – The Draco
Chassis: Nissan Silvia S14
Motor: VK56 Bi-Turbo mit ca 1100 PS
Aleksandr Grinchuk
Chassis: Nissan 350Z
Motor: VQ35 Kompressor / Turbo
Nikita Lukyanov
Chassis: Nissan 200SX – RPS13
Motor: RB26DET
Brot und Butter
Auch in der Ukraine gibt es natürlich sehr viele „bodenständige“ Umbauten. Schließlich nahmen dieses Jahr 35 Teams an der Meisterschaft teil, was einen neuen ukrainischen Rekord bedeutet. Das Fahrerniveau kann sich in der Breite allerdings nicht mit der bekannteren UDC messen (die zugegeben auch nur einmal im Jahr statt findet), wie Basti erklärt: „Es waren diesmal auch viele neue Fahrer dabei, das Niveau kann man daher nicht mit dem international bekannten UDC Event vergleichen.“ Die bunte Mischung aus Mercedes, BMW, NISSAN und Ostblock-Klassikern überzeugte die Zuschauer dennoch. Ebenso die Action auf der Strecke, bei der auch wieder einige Teile zu bruch gingen.
Der lange Weg zum Sieg
Für den Red Bull Piloten Aleksandr Grinchuk kam es zu dem erwarteten harten Kampf gegen seinen Meisterschaftskonkurrenten Dmitriy Illyuk, den er am Ende aber zweimal für sich entscheiden konnte. Zweimal? Ja, in der Ukraine wir das Finale der besten 16 im Double Elimination Verfahren ausgetragen. Beide frästen sich durchs Winner Bracket, bis sie sich letztendlich gegenüberstanden und Illyuk für die letzte Runde ins Loser Bracket musste. Dort konnte er sich aber wieder durchsetzen, so dass sich beide Favoriten im Finale begegneten. Doch auch hier behielt Grinchuk die Nerven und konnte den Tagessieg erringen.
Kleiner Trostpreis für Monster-Pilot Illyuk: die Meisterschaftswertung ging damit an ihn.
Bildergalerie
- Illyuk mit seinem „Zweitwagen“, einem S13 Umbau
Alle Bilder: (c) 2016 by Sebastian Holländer